Keine Abfahrt dieser Welt ist leicht zu bewältigen. Aber Kitzbühel ist punkto Herausforderung sicherlich das Nonplusultra. Jeder Fahrer ist froh, wenn er hier gesund und unverletzt im Ziel abschwingen kann. Denn die Tücken und Gefahren lauern überall, nicht "nur" in der Mausefalle oder im Zielschuss. Wenn du hier unkonzentriert fährst, kann's dich schneller erwischen, als dir lieb ist. Daher muss man die Trainings- und Rennfahrten immer mit dem nötigen Respekt in Angriff nehmen. Und auch heuer hält die Piste das, was sie versprochen hat. Allerdings bietet sich den Läufern noch mehr ausgeprägtes Gelände als gewöhnlich. Kein Wunder, dass sich im dienstägigen Training jeder runterkämpfen musste.
Im oberen Teil gehts extrem eisig und unruhig zu. Einige heikle Stellen mussten sogar von den Veranstaltern entschärft werden, um die Gefahr für uns Fahrer etwas zu verringern. Gott sei Dank aber bin ich mit den Schlüsselstellen hier bereits besser vertraut. Was sicher kein Nachteil ist. Denn, Kitzbühel hin oder her, es geht an diesem Wochenende auch um die WM-Tickets. Eigentlich erstaunlich, dass trotz der vielen ÖSV-Kaderänderungen im Sommer, der Konkurrenzkampf unverändert hart geblieben ist. Ich sehe aber die guten Leistungen unserer Nachwuchsfahrer nicht negativ, nur weil es dadurch in der Qualifikation für Bormio knapp hergeht. Das ist eben ein Zeichen, dass wir Österreicher nach wie vor die besten Leute besitzen.
Spätestens hier in Kitz will ich nichtsdestotrotz die Fahrkarte für Bormio lösen. Mein 14.Platz im Mittwoch-Training hat klarer Weise wenig Aussagekraft. Übten wir uns doch alle im "Wettbremsen", um Samstag keine allzu hohen Startnummern in Kauf nehmen zu müssen.
Viele Grüsse aus Kitz
Euer Fritz