Die Generalprobe für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr ist mir heute wahrlich geglückt. Bormio hat sich damit einmal mehr als meine Lieblingsstrecke gemausert. Denn trotz ungünstiger Windverhältnisse hier einen dritten Platz zu erreichen, kann mich nur positiv stimmen. Im oberen Teil ist mir die Fahrt ohnehin sehr gut vorgekommen. Die Linie, das Tempo, das Material – da passte eigentlich alles.
Dafür hatte ich im unteren Streckenabschnitt mit Gegenwind zu kämpfen. Schon bei der Besichtigung vor dem Rennen hat uns ÖSV-Herrenchef Toni Giger auf die schwierigen Bedingungen aufmerksam gemacht. Man hat förmlich gesehen, wie der Schnee vom Wind dahingetragen wurde. Alles half nur eines: Tief hinunter in die Hocke, Augen zu und durch. Ich hab mein bestes gegeben und ging auch in Führung.
Diese Führung hat lange gehalten. Solange, dass ich insgeheim schon mit dem Sieg spekulieren konnte. Meine Kollegen Hansi Grugger und Michi Walchhofer schienen allerdings nicht dafür zu sein, dass ich auf das oberste Podest komme. Aber, Spaß beiseite. Der Vierfacherfolg der Österreicher ist schon eine tolle Sache. Und ein ernstes Warnsignal an die Konkurrenz, die natürlich auch auf den WM-Titel schielt.
Ich hätte nichts dagegen, würde sich Bormio 2005 erst recht als meine Lieblingsstrecke erweisen. Aber das ist eine andere Geschichte. Den heutigen Tag darf ich einmal getrost abhaken. Über einen dritten Platz muss wirklich niemand jammern.
Bis bald Euer Fritz
