Schon am Start standen zahlreiche Serviceleute, Betreuer und Fans Spalier. Der Vize-Weltmeister von Are stoppte auf dem Weg zum Ziel immer wieder, um sich zu verabschieden. Die zahlreichen Zuschauer empfingen den 34-Jährigen, der mit einem Rückstand von 52,22 Sekunden ins Ziel kam, mit stehenden Ovationen.

"Genie auf Ski" & "Mozart der Mausefalle"

"Man kann die Emotionen nicht beschreiben. Kein Sieg geht über dieses Gefühl hinaus. Ich habe in meiner Laufbahn viele schöne Momente erlebt, aber auch Leid - insgesamt hat das Gute aber überwogen", erklärte der über das ganze Gesicht strahlende "Friedel".

Mit dem Song "Genie auf Ski", der ursprünglich aus einem Werbespot stammt, rangiert Strobl derzeit auf Platz zwei der österreichischen Charts. Seither wird er "Mozart der Mausefalle" genannt. Und dieser "Mozart", der bei den Olympischen Spielen 2002 in der Abfahrt zu seinem größten Erfolg gefahren ist, hat sich nun in der Schweiz vom alpinen Skisport verabschiedet.

15 Jahre Vollgas

Strobls Karriere begann am 12. Dezember 1992 in Gröden. Damals gewann Olymiasieger Leonhard Stock den Klassiker im Val Gardena. Der 21-jährige und gänzlich unbekannte Strobl beendete das Rennen auf Platz 66. In den nächsten 15 Jahren ließ "Fritz the cat", wie Strobl aufgrund seiner ruhigen Fahrweise genannt wurde, insgesamt 31 Podiumsplätze im Weltcup folgen. Neun Mal stand er auf dem Siegertreppchen ganz oben und belegte jeweils elf zweite und dritte Plätze.